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Inram Khan, ein Populist?

Ein bekannter Kricketspieler wird zum Premierminister Pakistans. Vorbild für die Menschen, umstritten hingegen sein Lebensstil. Er läutert sich, lässt sich von seiner britischen Frau scheiden, heiratet eine Muslimin, die traditionell lebt. Biedert er sich den Islamisten an?

Das Militär, der Staat im Staat verhilft ihm nun zu einer Karriere und lässt ihn aber schliesslich fallen; in der WOZ ein ausführlicher Artikel dazu. Reichlich viele weitere Informationen dazu finden sich ebenfalls im Internet. 

Artikel in der WOZ zu Inram Khan

Inram Khan kämpft erneut um seine Macht. Er weiss das Volk hinter sich. Ausschreitungen erfolgen, doch hoffentlich auch eine faire Wahl. Auch wenn letzteres bedeutete, dass der beliebteste und nicht unbedingt der beste Politiker gewählt würde.

Ist nun Inram Khan ein Populist, oder hat er sich vielmehr mit erheblichem Geschick und Schummelei etabliert? Gegen Korruption anzugehen ist schier ein unmögliches Unterfangen. Bald passte sich die Mehrzahl der Bevölkerung auch einem andern System an, und Inram Khans derzeitige Volksnähe würde bei seinem Wahlsieg früher oder später auf eine Illusion hinauslaufen. Kein einziges Versagen des Premierministers habe ich in den Quellen gefunden. Jedoch sind ihm auch keine Reformen gelungen.

Hier noch der Artikel zum downloaden;

Militärstaat Pakistan

Bei Staatsgründung nach dem Abzug der Engländer erhielt Pakistan eine grosse Armee. Die Zuteilung verschiedener Gebiete, insbesondere der Region Kaschmir führte zu schweren Konflikten mit Indien. Noch tobt der Konflikt mit immer währenden Scharmützeln. Pakistan ist deswegen eine bedeutende Militärmacht geblieben und Beobachter sprechen von einem Militärstaat.

Im Militär sind Standesgrenzen überwunden, Leistung zählt, das Militär versorgt sich mit guten Löhnen, Infrastruktur und später Renten. Schön wäre es, wenn die gesamte Bevölkerungen solche staatliche Leistungen erhalten könnte.

Der Abspaltung von Bangladesch hat zu einen brutalen Krieg geführt mit Millionen von Flüchtlingen und Toten. Nachdem Indien eingeschritten ist, wurde die Niederlage eingestanden. Ostpakistan hatte die Bevölkerungsmehrheit, während die politische und militärische Macht in Westpakistan beheimatet ist, die Trennung der Länder somit sinnvoll.

Pakistan gilt nach Hasnain Kazim als gefährlichstes Land der Welt, weil es die Atombombe hat und gleichzeitig viele Extremisten. Können die Bomben vor den Zugriff geschützt werden? Das Militär geht gegen die Extremisten vor, jedoch gibt es viele die zur Besonnenheit mahnen, es sind doch Brüder. Dazu kommt die Religion, auf die sich Extremisten berufen. Wie soll der Soldat in einen tief religiösen Land entscheiden?

Die Ermordung von Osama Bin Laden hat gezeigt, dass Amerika Pakistan nicht traut. Abbottabatt ist eine Garnisonsstadt. Wie konnte Osama Bin Laden so lange dort untertauchen? Die Drohnenangriffe der Amerikaner werden von Pakistan geduldet. Was bedeutet das für das Ansehen der Armee?

Dennoch die Armee hat es besser verstanden, das Land in Friedenszeiten aufzubauen. Ältere Pakistani bestätigen das. Die Armee ist nicht korrumpiert, Korruption unterdrückt Leistungsgesellschaften, weil die Rechtssicherheit fehlt. Eine Armee schafft Ordnung, wobei die Gerichte die Militärs selten beschuldigen. Eine Demokratie ist demnach besser und die Institutionen müssen von der Zivilgesellschaft aufgebaut werden. Aus der Ferne kluge Worte, welche die Realität verleugnen.

Sunniten über alles?

Die Meinung hier erfolgt aufgrund eigener Erfahrungen und speziell zu Pakistan nach Lektüres des Buches Plötzlich Pakistan, von Hasnain Kazim.

Wir kennen im Westen die Geschichte von Extremismus und Rücksichtslosigkeit der Moslem. In Pakistan steht Gotteslästerung unter Todesstrafe und manchmal finden sich Meldung in der Presse. Gemäss Hasnain Kazim ist es zu keinem Todesurteil gekommen, wobei Selbstjustig möglich ist. Rechtlich unzumutbar ist die Behandlung der Vergewaltigung. Vier männliche Zeugen werden gebraucht, sonst ist es strafbarer ausserehelicher Geschlechtsverkehr. Freiwillig Verbannung der einzige Schutz.

Die Sunniten stellen mit 97% die Mehrheit im Land. Einst tolerant, wird immer mehr gegen Minderheiten vorgegangen, 3% sind immerhin 6 Millionen. Alkohol ist verboten, Kino, Theater, Musik in der Öffentlichkeit, alles nicht muslimisch. Der Koran liegt meist nur auf arabisch vor, Diskussionen finden keine statt.

Die Taliban missbrauchen den Islam als Waffe gegen den Westen und deren Unterstützer. Dafür holen sie Kinder aus armen Familien, erziehen diese, man kann sogar von Gehirnwäsche sprechen und schicken Sie als Selbstmordattentäter los, als Dienst für Gott und lebenslange Rente für die Familie.

Böse Zungen behaupten, der Islam bewegt sich Richtung Mittelalter, statt Aufklärung alte Stammesreligionen und Feudalismus der Grossgrundbesitzer. Der moderne Islam unter Atatürk Geschichte?

Wenn sich Religion und Politik vermischen, wird es schwierig. Als Tourist kann auf die Sitten und Gebräuche geachtet werden und das Toleranz bei uns gelebt wird. Auch wenn es immer mehr Menschen gibt, die in Europa den Islam verachten. Vielleicht weil die meisten Moslems einfach zu sanft sind.

Im gefährlichsten Land der Welt

Ich habe das Buch «Plötzlich Pakistan – Mein Leben im gefährlichsten Land der Welt» von Hasnain Kazim, erschienen im DTV Verlag, ISBN 978-3-423-26077-0 verschlungen. Das Buch erzählt viel von kritischen Gesichtspunkten, angefangen bei der Staatsgründung, bis in die jetzige Zeit. Der Islam als Terrorherrschaft lässt keinen Tourismus zu. Anschläge scheinen Alltag zu sein. Pakistan gilt als extrem religiöses Land, welches nur das Sunnitentum zulässt.

In seinen Epilog schwärmt der Autor über die Gastfreundschaft der Menschen und die wunderschönen Berglandschaften. Ich will den Autor fragen, wie er den Tourismus sieht, wer das Buch liest, muss Angst haben. Wer will schon tägliche Anschläge, eine machtlose Armee und einen Staat, wo sich nur die Eliten bereichern. Der Strom fällt dauernd aus und ob es immer genug Benzin gibt?

Häuser sind nachlässig gebaut, gute Handwerker selten und das Land lebt von der Improvisation, alles wird als gottgegeben hingenommen. Die Reisen, die ich auf der Webseite vorstelle, sollen sicher sein, die Reisewarnungen könnten aufgehoben werden, so die Meinung aus Pakistan.

Wie gehen wir mit dem Islam um, ist es die sanfte Religion von Jürgen Todenhöfer oder ein Ort der Extremisten. Und lässt man diese gewähren?

Wovon lebt der Staat?

Pakistan hat eine grosse Armee, die kostet Geld, aber auch Strassen, Kanalisation, Schulen, Krankenhäuser. Im Buch «Plötzlich Pakistan» von Hasnain Kazim wird auf die Frage eingegangen.

Er beschreibt Pakistan als Steuerparadies, denn nur 10% der Steuerpflichtigen werden erfasst, die Haupteinnahme ist die Mehrwertssteuer, welche vor allem die Armen zahlen und davon versickert viel Geld.

So bleiben die Entwicklungshilfen, die Miliärunterstützung und einige wenige Direktinvestitionen. Das Land hat gute Früchte und eine hohe Milchproduktionen, für Lebensmittelhersteller lohnt es sich zu investieren. Dazu schreibe ich Nestlé an, zu dieser Frage lohnt ein weiterer Beitrag.

Wie überall auf der Welt wird von den Reichen zu wenig gefordert und sie können es sich bequem machen in einem armen Land. Nach Dubai sind es mit dem Flieger zwei Stunden und viele Mitglieder der Oberschicht können sich Reisen überall in die Welt leisten und begehrte Produkte einfliegen lassen.

Es bleibt die Hoffnung, dass sich die Menschen engagieren für eine bessere Zukunft, Steuertransparenz sind dorthin ein guter Weg und vielleicht eine Idee für die Schweiz.